Sommer und Winter machen sich dem Autofahrer nicht nur anhand der Fahrbahn bemerkbar, auch die Temperatur des Innenraums steigt und fällt mit den Außentemperaturen. Eine zentrale Aufgabe bei der Regulierung dieser Temperaturunterschiede kommt der Innenraumbelüftung und in deren Zentrum dem Gebläsemotor zu.
In Verbindung mit Heizung, Klimaanlage oder Klimaautomatik bringt die Lüftung den Innenraum auf die gewünschte Temperatur und hält diese dauerhaft. Damit sorgt sie nicht allein für angemessenen Fahrkomfort, sondern trägt auch maßgeblich zur Fahrsicherheit bei, wenn sie zum Beispiel beschlagene oder vereiste Scheiben befreit.
Frischluft auf Knopfdruck
Das Herz jeder Lüftungsanlage bildet der Gebläsemotor, welcher die Außenluft ansaugt und in den Innenraum transportiert. Je nach Ausstattung und gewählter Einstellung wird die Luft zuvor erwärmt oder durch eine Klimaanlage abgekühlt, vom Gebläsemotor durch einen Innenraumfilter geleitet und anschließend reguliert im Fahrzeuginneren verteilt.
Die Leistung des Gebläsemotors ist dabei in Stufen regelbar. Bei Gebläsemotoren handelt es sich in der Regel um einfache Elektromotoren, über Anschlüsse mit der Boardelektronik verbunden, die über eine Welle ihre Kraft an ein Lüfterrad übertragen, welches den Luftstrom verursacht. Insbesondere bei größeren Fahrzeugen sind unter Umständen auch mehrere Motoren verbaut, die eine präzise Steuerung der Luftverteilung ermöglichen.
Wenn Ihnen die Luft ausgeht
Hauptanspruch an einen Gebläsemotor ist ein möglichst hoher Wirkungsgrad bei gleichzeitig maximaler Geräuscharmut. Seine Lebensdauer ist ein weiterer Aspekt, jedoch kann es, wie bei allen elektronischen Bauteilen, auch zu Defekten kommen, die im schlimmsten Fall das gesamte Lüftungssystem außer Betrieb setzen.
Defekte am Gebläsemotor äußern sich auf unterschiedliche Weise und können verschiedene Ursachen haben. Läuft zum Beispiel das Gebläse nur auf höchster Stufe, deutet dies auf einen defekten Vorwiderstand hin, der normalerweise den Stromdurchfluss und so die Laufgeschwindigkeit des Lüfters, je nach eingestellter Stufe drosselt. Quietschgeräusche können auf Korrosion an Teilen des Motors hindeuten, die durch Eindringen von Feuchtigkeit von außen oder Kondensfeuchtigkeit verursacht werden kann.
Klickgeräusche bei laufendem Gebläse können durch abgenutzte Kohlebürsten verursacht werden. Schon kleine Nachlässigkeiten können weitreichende Folgen haben. So kann zum Beispiel ein verstopfter Innenraumfilter im schlimmsten Fall zu einer Überhitzung und letztlich zum Defekt des Motors führen. Eine regelmäßige Kontrolle und der turnusmäßige Austausch aller Filter sind deshalb dringend angeraten.
Erste Hilfe – Selbsthilfe
Einige Defekte lassen sich relativ einfach, durch Reinigung oder Austausch betroffener Komponenten beheben. Aber auch irreparable Schäden oder solche, die eine Reparatur unwirtschaftlich machen, sind keine Seltenheit. In diesem Fall bleibt oft nur der Austausch des kompletten Gebläsemotors. Der Ausbau des Motors ist in der Regel mit etwas technischem Geschick und einfachem Werkzeug relativ einfach zu bewerkstelligen.
Normalerweise sitzt der Motor unter einer Abdeckung im Beifahrerfußraum oder hinter dem Handschuhfach. Zur Klärung empfiehlt sich ein Blick ins Boardbuch oder im Zweifelsfall die Nachfrage beim Händler. Ist der Motor lokalisiert ist der Ausbau meist mit wenigen Handgriffen bewerkstelligt. In der Regel liegt der Motor hinter der Lüfterklappe, mit wenigen Torx-Schrauben im Gebläseschacht befestigt. Meistens kann das Lüfterrad von der Welle des Motors abgezogen und auf einen Austauschmotor aufgesteckt werden.
Neben Originalersatzteilen des Fahrzeugherstellers finden sich für viele Fahrzeuge auch direkt von Automobilzulieferern angebotene Motoren. Ein besonders attraktive, weil kostengünstige Alternative stellen gebrauchte Motoren dar.
* Kostenloses Einstellen gilt ausschlieslich für private Kunden bis zu 3 Anzeigen. Für gewerbliche Kunden ist das Inserieren kostenpflichtig, siehe Preisliste.