Inzwischen wurde die Abgasnachbehandlung bei den meisten Autos immer weiter optimiert. Neben innermotorischen Verbesserungen trägt ein Edelmetall beschichteter Katalysator den Hauptanteil daran. Der vordere, motornahe Katalysator nimmt rund ein Drittel des gesamten Kat-Volumens ein, er ist etwa mit der dreifachen Edelmetallmenge "gestopft". Um nach jedem Kaltstart möglichst schnell möglichst viel Abgase zu reinigen, laufen die meisten Autos in der Warmlaufphase tatsächlich mit einem "künstlichen" Sauerstoffüberschuss. Dazu bläst eine elektrische Sekundärluftpumpe Zusatzluft in das Abgassystem ein. Der technische Kniff verkürzt die "Anspringzeit" des Katalysator um nahezu die Hälfte.
Der Original Kat besteht aus der Wabenstruktur des Keramikträgers, der in einem elastischen, schwingungsdämpfenden Metallgewebe eingebettet ist. Dieses Paket ist von einem hochtemperaturfesten Edelstahlgehäuse umgeben. Damit die einströmenden Auspuffgase die Katalysatorwaben gleichmäßig durchströmen, ist davor ein Trichtersieb angeordnet.
Ein Katalysator besteht aus den Edelmetallen Platin und Rhodium. Versuchen Sie niemals einen Kat an der heimischen Werkbank zu öffnen: Sein Innenleben ist hochgiftig!
Wichtig für Funktion und Lebensdauer - Arbeitstemperaturen des Katalysators
Damit die Autoteile Katalysator und Lambda-Sonde funktionieren, müssen sie möglichst schnell auf Betriebstemperatur kommen. Oberhalb 1400°C "zerbröselt" der Katalysator und der Lambda-Sonde wird es auch zu heiß. "Zerbröselte" Katalysatoren entlarven Sie an zischelnden Auspuffgeräuschen - bedingt durch einen überhöhten Abgasgegendruck - und am Leistungsverlust Ihres Autos. Gehen Sie der Ursache gründlich nach, denn sonst hat der neue Kat auch nur ein kurzes Leben vor sich.
Im Doppelpack - Lambda-Sonden
Die meisten Autos mit geregeltem Katalysator haben eine Lambda-Sonde an Bord. Oder es wird das Prinzip der "Stereo Lambda-Regelung" verfolgt: Neben einer beheizten Sonde vor dem Katalysator misst eine zweite, ebenfalls beheizte Sonde die Abgasbestandteile hinter dem Kat. Während die erste Sonde "lediglich" die Zusammensetzung des Kraftstoff-/Luftgemischs analysiert, checkt die zweite Sonde gleichermaßen den vorderen Katalysator und ihre vorgeschaltete "Kollegin". Dieses "Monitorsystem" ist Bestandteil der On-Board-Diagnose, die im Übrigen alle emissionsrelevanten Baugruppen und Funktionen überwacht.
Oxydations-Kat und kennfeldgesteuerte Abgasrückführung
Dieselmotoren sind vom "Abgas-Hightech" weit entfernt. Grund: Dieselmotoren arbeiten in jedem Lastbereich mit Luftüberschuss. Und da die Lambda-Regelung ausschließlich in einem Kraftstoff-/Luftverhältnis von 1:14,7 wirksam ist, schließt sich dieses System bei Selbstzündern von vornherein aus. Diesel säubern ihren "Auspuff" mit Oxydationskatalysatoren und mischen der angesaugten Frischluft jeweils noch einen Teil ihrer Abgase unter.
Dennoch sind moderne Diesel keine "Giftspritzen". Oxydationskatalysatoren wandeln das im Abgas befindliche Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffverbindungen in Kohlendioxid und Wasser um. Was bleibt, sind die unbehandelten Stickoxide, die ein Oxydationskatalysator nicht berücksichtigt. In einigen Autos rückt den Stickoxiden ein Abgasrückführungssystem auf den "Pelz". Das Abgasrückführungsventil sitzt meist direkt am Ansaugkrümmer und wird per Vakuum angesteuert. Die Abgase "kühlen" den Verbrennungsvorgang im Diesel kontrolliert ab und "kurieren" somit ein Problem an der Wurzel: Je magerer das Kraftstoff-/Luftgemisch umso heißer die Verbrennung. Und da Abgase nun mal keine Sauerstofflieferanten sind, "fetten" sie die Frischluft künstlich mit ihren "Ballaststoffen" an.
Umgang mit dem gebrauchten Katalysator
Zündaussetzer oder Fehlzündungen deuten auf Unregelmäßigkeiten an der Zündanlage hin. Gehen Sie schnellstens den Symptomen nach.
Bevor Sie frischen Unterbodenschutz auftragen, "packen" Sie vorab den Katalysator gut ein, ansonsten besteht danach akute Brandgefahr.
Kontrollieren Sie gelegentlich auch den Hitzeschutz über dem Katalysator auf Beschädigungen.
Eine undichte Auspuffanlage (verbrannte Dichtungen Hitzerisse, Rostschäden etc.) vor der Lambda-Sonde verfälscht die Messwerte (erhöhter Sauerstoffanteil). Das elektronische Motormanagement kommt aus dem "Tritt" und reichert das Gemisch folglich an. Sie "bezahlen" den Irrtum der Elektronik mit überhöhtem Kraftstoffverbrauch und vorzeitig alterndem Katalysator. Ein Katalysator kostet gebraucht ca. zwischen 35 € und 250 €.
So wird der Auspuff dicht
Zu jeder Auspuffreparatur sollten Sie generell neue Auspuffhalterungen, Dichtungen und Schrauben parat haben: Neue Dichtungen sind noch flexibel und dichten daher besser ab. Falls Sie Service-Kits verwendenm, ziehen Sie die Rohrenden vor der Montage kurz mit Schmirgelleinen ab und streichen die Dichtflächen und "Schiebestücke" an den Enden mit Kupferpaste ein. Verfahren Sie ebenso mit allen Schrauben und Dichtungen - dann wird die Anlage dicht. "Plärrende" Anlagen "klingen" nicht nur nach "Hinterhof", sondern haben zudem negative Auswirkungen auf das Leistungs- und Abgasverhalten.
Kraftstoff besteht im Wesentlichen aus den Elementen Kohlenstoff und Wasserstoff. Bei der Verbrennung im Motor verbindet sich Kohlenstoff mit Sauerstoff aus der Luft zu Kohlendioxid, Wasserstoff und Sauerstoff werden zu Wasser.
* Kostenloses Einstellen gilt ausschlieslich für private Kunden bis zu 3 Anzeigen. Für gewerbliche Kunden ist das Inserieren kostenpflichtig, siehe Preisliste.