Im Auto hat das Getriebe die Aufgabe, die Motordrehzahl verschiedenen Geschwindigkeiten anzupassen. Anders als ein Elektromotor, der schon bei ganz niedrigen Drehzahlen verwertbare Kraft entwickelt, leistet Ihr Auto genügend Kraft erst bei höheren Drehzahlen. Unter 1000 Umdrehungen pro Minute geht kaum etwas. Die Höchstleistung liegt in der Regel zwischen 4000 und 6000 Umdrehungen pro Minute an. Dieselmotoren haben ein etwas geringeres Drehzahlniveau als Benzinmotoren.
Der Trend geht zu immer mehr Fahrstufen
Sowohl Diesel- als auch Benzinmotoren sind jedoch auf mehrere Gangstufen angewiesen. Grundsätzlich gilt, dass Ihr Auto mit mehr Gangstufen bei besseren Fahrleistungen weniger verbraucht - auch wenn die Unterschiede zum Teil gering sind. Lange Zeit galt das Vierganggetriebe als Standard im Auto. Ein fünfter Gang galt schon als sportlich. Heute setzen sich immer mehr Sechsganggetriebe durch. Logisch - sie bieten für jede Fahrsituation mehr passende Übersetzungen. Die Kupplung hat im Auto die Aufgabe, Motor und Getriebe während des Schaltvorgangs zu trennen. Außerdem wird sie beim Anfahren benötigt.
So erkennen Sie das Getriebe
Wenn Sie vorn die Motorhaube öffnen und einen längs liegenden Motor entdecken (Zylinder liegen in Fahrtrichtung), sitzt das Auto Getriebe dahinter, also zum Innenraum hin. Ganz selten: Das Getriebe befindet sich (Heckantrieb) an der Hinterachse (Transaxle-Bauweise).
Sitzt der Motor quer, befindet sich das Auto Getriebe seitlich davon. Es liegt etwas tiefer als der Motor und glänzt metallisch. Zwischen Motor und Auto Getriebe können Sie einen Hebel (entweder mit einem Kabelzug oder einer Hydraulikleitung) entdecken. Dort sitzt dann die Kupplung.
Mehrere Systeme für Automatikgetriebe
Gegen Aufpreis lassen sich viele PKW mit einem Automatikgetriebe bestellen. Es gibt verschiedene Systeme. Der Klassiker ist die Wandlerautomatik. Die gibt es schon seit Jahrzehnten. Ein in einem Spezialöl laufender Drehmomentwandler übernimmt die Aufgabe der Kupplung. Aktuelle Automatikgetriebe besitzen bis zu neun Stufen (Range Rover). Der Regelfall sind jedoch sechs bis acht Gänge. Eine Fünfgangautomatik gilt schon als veraltet.
Eine Besonderheit sind automatisierte Schaltgetriebe. Ein "normales" Auto Getriebe kuppelt und schaltet selbständig. Die Steuerung der Schaltvorgänge erfolgt elektronisch. Ein Computer errechnet blitzschnell aus Geschwindigkeit, Fahrwiderstand und Gaspedalstellung, welcher Gang gerade benötigt wird. Ist das System gut eingestellt, hilft es sogar, Kraftstoff zu sparen, denn es schaltet immer gleich effektiv, und nicht etwa emotional wie ein Autofahrer im Feierabendverkehrsstress. Nachteile dieses Systems von Auto Getriebe: Bei manchen Modellen sind die Schaltpausen unnötig lang - und die Gangwechsel erfolgen etwas ruppig.
Ein spezielles Auto Getriebe, vom Volkswagen-Konzern eingeführt und von anderen Herstellern übernommen, ist das Doppelkupplungsgetriebe. Es funktioniert - wie der Name schon sagt - mit zwei Kupplungen. Eine ist immer geschlossen, die andere immer geöffnet. Die geschlossene Kupplung übeträgt die Kraft des entsprechenden Gangs, die andere hält schon den nächsten Gang bereit. Wird er benötigt, schließt sie blitzschnell, die Kupplung des anderen Gangs, der nicht mehr benötigt wird, öffnet ebenso schnell. Im Fahrbetrieb ist davon kaum etwas zu spüren, das komplizierte System funktioniert in der Praxis problemlos und unauffällig.
Allen Systeme von automatischen Getrieben ist gemein, dass sie den Fahrer oder die Fahrerin besonders im Stadtverkehr sehr entlasten.
Bei Defekten können sich gebrauchte Getriebe lohnen
Falls Ihr Auto sich eines Tages immer schwerer schalten lässt, liegt es in der Mehrzahl der Fälle nicht am Getriebe, sondern an der Kupplung. Oft hat sich lediglich der Kabelzug gelängt.
Defekte am Auto Getriebe sind sehr selten. Normalerweise hält das Getriebe so lange wie das Fahrzeug selbst. Auch das Getriebeöl ist als "Lebensfüllung" vorgesehen. Bei alten Fahrzeugen mit sehr hoher Laufleistung wirkt ein Getriebeölwechsel allerdings manchmal wahre Wunder.
Schwere Defekte am Auto Getriebe - wie gebrochene Wellen oder Synchronringe sowie "Zahnausfall" an den Getrieberädern - erfordern einen Austausch. Fabrikneue Getriebe vom Hersteller sind sehr teuer und lohnen sich nur für relativ neue Fahrzeuge, die sich dann aber ohnehin noch in der Garantie befinden. Austausch-Getriebe (AT-Getriebe), bei denen alle wichtigen Teile erneuert wurden, sind günstiger, werden aber nicht für alle Fabrikate angeboten.
Die preisgünstigste Lösung sind gebrauchte Getriebe. Das Risiko eines Getriebekaufs auf dem Schrottplatz ist allerdings sehr hoch.
Sinnvoller ist es, eine Werkstatt zu beauftragen, ein funktionsfähiges Getriebe zu besorgen. Ideal sind Getriebe aus jungen Unfallwagen, die einen Totalschaden erlitten haben. Die Werkstatt überprüft das gebrauchte Getriebe auf Funktion und Mängelfreiheit. Der Aus- und Einbau von Getrieben ist sehr viel einfacher als bei Motoren, und ist dementsprechend kostengünstiger. Bei guten gebrauchten Getrieben (beispielsweise aus einem erst 20000 Kilometer gelaufenen Unfallwagen) gibt es sogar die gesetzliche Gewährleistung.
* Kostenloses Einstellen gilt ausschlieslich für private Kunden bis zu 3 Anzeigen. Für gewerbliche Kunden ist das Inserieren kostenpflichtig, siehe Preisliste.